Wo bekomme ich Linoldruck Produkte?

Wenn ihr mir in den letzten Wochen aufmerksam gefolgt seid, meine Freebie Werkzeug Liste heruntergeladen habt, meine Videos kennt, dann habt ihr jetzt sicherlich eine Idee davon, was man als Linoldruck Anfänger (und auch Fortgeschrittener) so braucht. Aber wo kriegt man die ganzen Produkte? Da ich international kommuniziere und ihr mir aus aller Welt folgt, ist das keine einfach zu beantwortende Frage, da ich mich schwierig in die verschiedensten Standorte auf der Welt hineinversetzen kann. Mehr Infos zu den Produkten, die ich nutze, findet ihr in diesem Artikel.

Firmen Websites

Glücklicherweise haben einige Firmen, deren Produkte ich liebe, auf ihrer Website stehen, wo diese weltweit vertrieben werden. Das ist immer die erste Anlaufstelle. Alternativ, wenn euer Land nicht aufgeführt ist, schaut nach Nachbarländern und deren Exportregeln.

Meine Farbwalzen sind von Speedball Art
Meine Schnitzwerkzeuge von Pfeil
Meine Linoldruckplatten von Essdee UK
Meine Farben von Cranfield

Deutschland

Es gibt einige Kunstmaterialshops, die ich sehr gerne mag, da ich dort gebündelt alles an einem Ort kaufen kann. Für Deutschland ist das gerstäcker bzw. www.kreativ.de (ist der kleine Bruder, die Shops sind identisch). Boesner verkauft die Pfeil Werkzeuge auch und hat in Deutschland einige Geschäfte, dafür verkaufen sie dort nicht die Farben, daher nur zweite Wahl für mich. Auch der niederländische Shop polymetaal.nl ist empfehlenswert (obwohl die Website gewöhnungsbedürftig ist). 

Weltweit

In UK kaufe ich gerne bei www.jacksonsart.com* oder www.handprinted.co.uk – dort kaufe ich auch die metallischen Farben von Cranfield, da ich sie in Deutschland noch nicht entdeckt habe. Befragt auch gerne amazon – in Deutschland ist die Auswahl dort eher mau, was gute Druckutensilien angeht aber in anderen Ländern könnte das eine gute Quelle sein.

Einige weitere Shops, die mir auf der Website von Cranfield vorgeschlagen werden:

Frankreich: www.geant-beaux-arts.fr
Niederlande: www.gerstaecker.nl
Dänemark: www.aartdevos.dk
Schweden: www.ibwahlstrom.se
USA: www.dickblick.com

*) Affiliate-Link/Werbelink – Die verwendeten Links sind Affiliate-Links. Durch einen Kauf über den Link erhalte ich eine kleine Spende. Dies hat aber keinen Einfluss auf den Preis!

Wenn ihr so gar nicht fündig werdet, führt kein Weg über die direkte Google Suche, das kann ich leider nicht für euch leisten, weil die Suchergebnisse auf Sprachen sind, die ich nicht verstehe 🤭 Vielleicht findet ihr ja auch Linoldrucker in eurem Land, die ihr um Rat fragen könnt? Damit ist die Sache noch etwas einfacher.

Fazit

Natürlich müsst ihr nicht die selben Produkte kaufen, die ich euch vorstelle. Es sind immer persönliche Empfehlungen, die auf meinen Erfahrungen beruhen, weshalb ich sie besonders hervorhebe. Wenn ihr diese in eurer Nähe gar nicht finden könnt und auch nicht „kostengünstig“ importieren, schaut, was euch zur Verfügung steht. Denn wie bei jedem Hobby wird es voraussichtlich nicht bei einer einmaligen Bestellung von Produkten bleiben und dann fällt es schon ins Gewicht, wie mühselig das Beschaffen der Produkte ist.

Linoldruck Anleitung

Noch unsicher, welche Werkzeuge und Materialien du für dein Linoldruck Starterkit benötigst? Dann lad dir jetzt meine Anleitung mit Produktempfehlungen für Linoldruck Einsteiger herunter – auf 6 Seiten liste ich alle Produkte auf, die ich benötige, um meine bunten Drucke anzufertigen – denn du kannst das auch!

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Linolfarbe reinigen leicht gemacht

Wie reinigt man Druckplatte und Farbwalze nach dem Drucken am besten? Braucht man spezielle Reiniger? Je nachdem, welche Farbe ihr verwendet, ist das Reinigen ganz leicht. Wasserbasierte Farben lassen sich grundsätzlich leicht säubern, daher sind sie besonders gut geeignet für Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Wer lieber mit ölhaltigen Farben arbeitet, kann beim Kauf der Farbe zwischen wasserlöslichen Farben und nicht wasserlöslichen wählen.

Ölbasiert und wasserlöslich

Das Beste aus beiden Welten, wie ich gerne sage. Einige Firmen haben spezielle Farben im Angebot, die bestens für den Linoldruck geeignet sind, sich perfekt drucken lassen und brillante, seidig glänzende Druckresultate liefern. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Mein Favorit sind seit Beginn diese hier: Caligo Safe Wash Relief Inks von Cranfield Colours. Nicht umsonst haben sie mich gefragt, ob ich Botschafterin sein möchte, da ich diese Farben seit 3 Jahren aus 100% Überzeugung jedem empfehle.

Andere Firmen haben auch ölbasierte und wasserlösliche Farben im Angebot, zum Beispiel: Speedball Art Professional Relief Ink, Charbonnel Aqua Wash und viele mehr. Google einfach mal selbst „relief ink oil based washable/water soluble“ und du solltest schnell fündig werden. Selbst getestet habe ich bislang Charbonnel und Cranfield, Charbonnel mochte ich wegen der Konsistenz weniger. 

Wasser & Seife

Also, wie reinigt man denn nun die ölbasierten wasserlöslichen Farben? Mit Wasser und Seife. Gerne nutze ich Spülmittel oder Kernseife, wobei Kernseife noch ein wenig gründlicher reinigt. Manche Farbwalzen lassen sich nicht ganz so leicht säubern, dann könnt ihr ein wenig Babyöl oder Speiseöl verwenden und die Reste lösen. 

Ich säubere meine Geräte alle an meinem Arbeitstisch. Leg die Platte auf ein altes Tuch, dann wird die Rückseite geschützt – denn diese sollte unter keinen Umständen vollflächig nass werden. Die auf der Rückseite eingearbeitete Jute sorgt sonst dafür, dass sich die Platte wellt und das kann kaum mehr rückgängig gemacht werden und ist wirklich hinderlich für zukünftige Drucke!

Nun hole ich mir etwas frisches Wasser in einer (inzwischen sehr schmutzigen) kleinen Plastikbox, tauche einen dünnen Spülschwamm hinein und wringe ihn wieder aus. Dann gebe ich einen Schuss Spülmittel drauf, verteile das auf dem Schwamm, bis es schön schaumig wird. Die Farbe auf Linolplatte, Mischplatte und Roller kannst du vorher mit etwas Wasser aus der Sprühflasche anlösen. Dann reibst du den Schwamm einfach über die Platte und schon kommt die ganze Farbe runter. Nachwischen und trocknen lassen, fertig. Es ist wirklich so einfach. Komplett sauber werden die Platten nicht mehr, aber das macht nichts, Hauptsache die Druckfläche ist es!

Außerdem nützlich

Handschuhe sind in jedem Fall nützlich – ob Spülhandschuh, Latex oder Nitril entscheidest du, Nitril mag ich persönlich gerne, weil die Handschuhe nicht reißen und angenehm eng sitzen. Zum Schutz deiner Nägel solltest du welche tragen.

Wenn du ölbasierte Farben verwendest, die nicht wasserlöslich sind, dann ist Speiseöl dein bester Freund – damit kannst du schon viel Farbe lösen. Nützlich ist außerdem ein stärkerer Reiniger, wie zum Beispiel Zest-It! Dieser riecht nicht schlimm und bekommt Verschmutzungen von Rollen einfach runter (leider nicht in Deutschland zu haben).

Fazit

Also, wenn ihr es euch leicht machen wollt und grandiose Druckergebnisse erzielen möchtet, versucht mal eine der genannten Farben. Ich arbeite ausschließlich mit den Caligo Safe Wash Relief Inks von Cranfield, da sie in Deutschland und vielen anderen Ländern einfach zu erstehen sind.

Weitere nützliche Produkte findet ihr in diesem Artikel: Linoldruck Werkzeuge für Anfänger

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Brauche ich eine Presse für Linoldruck?

Um es kurz zu machen: Es kommt drauf an. Wie immer. Ich habe die ersten 1,5 Jahre ohne gearbeitet und das hat gut funktioniert. Doch wer einmal in den Genuss einer Presse gekommen ist, will vermutlich auch nicht mehr darauf verzichten. So viel ist sicher: Man braucht keine Presse, um gute Abzüge seiner Linoldruck-Platte zu erhalten! Es ist nur mit mehr Aufwand verbunden, hauptsächlich Kraftaufwand.

Die Alternativen

Aber zunächst möchte ich die Alternativen zu einer Druckpresse aufzeigen. Sehr nützlich sind Handreiber, im englischen „Baren“ genannt. Es gibt viele verschiedene Variationen, der klassische Bambus Handreiber ist das traditionelle Werkzeug im japanischen Holzdruck und funktioniert auch für Linoldruck sehr gut. Er hat eine Art Griff, an dem man ihn greifen und in kreisenden Bewegungen über das Papier reiben kann. Einzig darauf würde ich mich aber nicht verlassen – ich nutze ihn zum „ersten Andrücken“ des Papiers auf den Linolblock. Die andere Variante von Speedball hat ein hart gepolstertes Kissen. Dieses gleitet sehr schön über das Papier, ohne es zu beschädigen.

Beliebt: Der Holzlöffel

Unverzichtbar jedoch ist der Holzlöffel. Ob auch Metall geht, fragst du dich vielleicht? Im Grunde ja, jedoch kann das Metall ganz schön warm werden, je nachdem, wie lange und beständig man über das Papier reibt! Mein Holzlöffel war einmal Teil eines Salatbestecks, ein Kochlöffel tut es auch, er sollte jedoch keine raue Oberfläche haben, um das Papier zu schützen. Mit der Zeit werden die Stellen, die der Reibung über das Papier ausgesetzt sind, poliert und glänzend. Das hat keinerlei Nachteile.

Mit dem Löffel fährt man – ebenfalls in kleinen kreisenden Bewegungen – die Fläche des Motivs ab. Damit das gelingt, muss das Papier AUF den Block gelegt werden – und nicht, wie man es häufig beim Stempeln macht, Block auf Papier.

Eine weitere Möglichkeit sind „Andruckwalzen“ – diese sehen den Farbwalzen teilweise sehr ähnlich und können auch als Farbwalze genutzt werden. Meine persönliche Präferenz sind die nicht, da ohnehin mit einem Holzlöffel nachgearbeitet werden muss. Den nötigen Druck kann man mit diesen allein nicht aufbauen. Außerdem finde ich diese weniger handlich und benutzerfreundlich.

Die Handdruckpresse

Kommen wir nun zu der Druckpresse. Auch hier gibt es viele verschiedene Modelle in vielen verschiedenen Preisklassen. Ich beschränke mich hier auf die Handdruckpresse, die ich 2020 von Jan, bekannt als Woodzilla, gekauft habe. Gekostet hat diese 300 Euro plus Versand aus den Niederlanden, die Farbe konnte ich mir aus einer RAL-Tabelle aussuchen. Sie hat die Größe A3, bedeutet, ein A3 Papier lässt sich damit wunderbar bedrucken, alles kleiner A3 natürlich ebenfalls. Geliefert wurde sie mit einer Filzmatte, die den Druck gleichmäßig auf die gesamte Fläche verteilt.

Wer viel und gerne druckt, sollte sich wirklich überlegen, diese Investition zu tätigen, ich habe es nie bereut. Mein erster Druck damit war eine Offenbarung! Denn das Druckergebnis war so gleichmäßig und vergleichsweise einfach erzeugt, dass ich es kaum glauben konnte. Es ist nämlich so, dass das Drucken per Hand wunderbar gelingt, einem aber auch mehr Geduld und Kraft abverlangt. Du wirst über mehrere Minuten eine leicht gebückte Haltung einnehmen, um möglichst nah an dem zu sein, was du da tust. Jedenfalls machte ich das intuitiv so. Das geht wirklich auf den Rücken! Ein hoher Arbeitstisch kann schon Abhilfe schaffen, jedoch hat dies vermutlich nicht jeder zu Hause.

Hier geht’s zum Etsy Shop von Jan, aka Woodzilla!Woodzilla Presse

Fazit

Mein Rat für angehende Linoldrucker ist daher: lernt das Hobby erst mal lieben, ehe ihr euch eine Presse kauft. Und sobald ihr so weit seid und es euch leisten könnt, tut es! Ihr werdet es nicht bereuen. 

Was ihr als Linoldruck Anfänger noch brauchen werdet, erfahrt ihr in diesem Artikel: Linoldruck Werkzeuge für Anfänger

Linoldruck Anleitung

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