Wie reinigt man Druckplatte und Farbwalze nach dem Drucken am besten? Braucht man spezielle Reiniger? Je nachdem, welche Farbe ihr verwendet, ist das Reinigen ganz leicht. Wasserbasierte Farben lassen sich grundsätzlich leicht säubern, daher sind sie besonders gut geeignet für Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Wer lieber mit ölhaltigen Farben arbeitet, kann beim Kauf der Farbe zwischen wasserlöslichen Farben und nicht wasserlöslichen wählen.

Ölbasiert und wasserlöslich

Das Beste aus beiden Welten, wie ich gerne sage. Einige Firmen haben spezielle Farben im Angebot, die bestens für den Linoldruck geeignet sind, sich perfekt drucken lassen und brillante, seidig glänzende Druckresultate liefern. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Mein Favorit sind seit Beginn diese hier: Caligo Safe Wash Relief Inks von Cranfield Colours. Nicht umsonst haben sie mich gefragt, ob ich Botschafterin sein möchte, da ich diese Farben seit 3 Jahren aus 100% Überzeugung jedem empfehle.

Andere Firmen haben auch ölbasierte und wasserlösliche Farben im Angebot, zum Beispiel: Speedball Art Professional Relief Ink, Charbonnel Aqua Wash und viele mehr. Google einfach mal selbst „relief ink oil based washable/water soluble“ und du solltest schnell fündig werden. Selbst getestet habe ich bislang Charbonnel und Cranfield, Charbonnel mochte ich wegen der Konsistenz weniger. 

Wasser & Seife

Also, wie reinigt man denn nun die ölbasierten wasserlöslichen Farben? Mit Wasser und Seife. Gerne nutze ich Spülmittel oder Kernseife, wobei Kernseife noch ein wenig gründlicher reinigt. Manche Farbwalzen lassen sich nicht ganz so leicht säubern, dann könnt ihr ein wenig Babyöl oder Speiseöl verwenden und die Reste lösen. 

Ich säubere meine Geräte alle an meinem Arbeitstisch. Leg die Platte auf ein altes Tuch, dann wird die Rückseite geschützt – denn diese sollte unter keinen Umständen vollflächig nass werden. Die auf der Rückseite eingearbeitete Jute sorgt sonst dafür, dass sich die Platte wellt und das kann kaum mehr rückgängig gemacht werden und ist wirklich hinderlich für zukünftige Drucke!

Nun hole ich mir etwas frisches Wasser in einer (inzwischen sehr schmutzigen) kleinen Plastikbox, tauche einen dünnen Spülschwamm hinein und wringe ihn wieder aus. Dann gebe ich einen Schuss Spülmittel drauf, verteile das auf dem Schwamm, bis es schön schaumig wird. Die Farbe auf Linolplatte, Mischplatte und Roller kannst du vorher mit etwas Wasser aus der Sprühflasche anlösen. Dann reibst du den Schwamm einfach über die Platte und schon kommt die ganze Farbe runter. Nachwischen und trocknen lassen, fertig. Es ist wirklich so einfach. Komplett sauber werden die Platten nicht mehr, aber das macht nichts, Hauptsache die Druckfläche ist es!

Außerdem nützlich

Handschuhe sind in jedem Fall nützlich – ob Spülhandschuh, Latex oder Nitril entscheidest du, Nitril mag ich persönlich gerne, weil die Handschuhe nicht reißen und angenehm eng sitzen. Zum Schutz deiner Nägel solltest du welche tragen.

Wenn du ölbasierte Farben verwendest, die nicht wasserlöslich sind, dann ist Speiseöl dein bester Freund – damit kannst du schon viel Farbe lösen. Nützlich ist außerdem ein stärkerer Reiniger, wie zum Beispiel Zest-It! Dieser riecht nicht schlimm und bekommt Verschmutzungen von Rollen einfach runter (leider nicht in Deutschland zu haben).

Fazit

Also, wenn ihr es euch leicht machen wollt und grandiose Druckergebnisse erzielen möchtet, versucht mal eine der genannten Farben. Ich arbeite ausschließlich mit den Caligo Safe Wash Relief Inks von Cranfield, da sie in Deutschland und vielen anderen Ländern einfach zu erstehen sind.

Weitere nützliche Produkte findet ihr in diesem Artikel: Linoldruck Werkzeuge für Anfänger

Linoldruck Anleitung

Noch unsicher, welche Werkzeuge und Materialien du für dein Linoldruck Starterkit benötigst? Dann lad dir jetzt meine Anleitung mit Produktempfehlungen für Linoldruck Einsteiger herunter – auf 6 Seiten liste ich alle Produkte auf, die ich benötige, um meine bunten Drucke anzufertigen – denn du kannst das auch!

Zur Anleitung