Diese 5 Produkte haben mich als Linoldruck Anfänger frustriert
Linoldruck Anfänger aufgepasst: Manche Produkte frustrieren mehr als nötig. Erfahre, welche Materialien dir wirklich helfen – und welche du lieber meidest, um motiviert zu bleiben!
Vielleicht kennst du das: Wenn mich ein neues Hobby fasziniert, möchte ich sofort wissen, wie alles funktioniert und oft bin ich so gehyped, dass ich gleich loslegen will. Dann schaue ich unzählige Videos an und verstehe so langsam die Abläufe(zumindest meine ich das 😄). Will ich dann selber starten, stehe ich vor einigen Fragen: Was kaufe ich nun? Ich will kein Geld aus dem Fenster werfen – wer weiß, ob ich bei dem Hobby bleibe?
Dann ist man häufig geneigt, mit günstigen Produkten zu starten – oder? Vollkommen verständlich! JEDOCH muss ich eingestehen, dass manch günstiges Zubehör den umgekehrten Effekt hatte. Nämlich dann, wenn Frustration aufkommt, weil es einfach nicht funktioniert. Und als Anfänger weiß ich ja nicht, ob es an meiner Technik und fehlendem Wissen liegt oder ob das verwendete Produkt ungeeignet ist.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Es gibt Produkte, da kannst du durchaus sparen und musst keine hochpreisigen Produkte verwenden. Und manche professionellen Produkte wiederum sind viel anfängerfreundlicher als ihre günstigen Alternativen.
Daher stelle ich dir heute meine Top 5 Frust-Produkte vor und ihre „besseren“ Gegenstücke.
Farbwalzen
Rundstahlgestell mit harten Gummirollen versus Soft Gummiwalze
Erstere sind vermutlich die günstigsten Walzen, die man finden kann, während meine Favoriten von Speedball mit der Soft Gummiwalze eher im Mittelfeld spielen. Wobei das auch relativ ist, da es Walzen für 60 Euro aufwärts gibt, die mir persönlich viel zu teuer sind!
Der Nachteil des Rundstahlrahmens ist, dass er nicht viel Druck verträgt. Leider ist das Auftragen von Farbe mit diesen Walzen aber so ungleichmäßig, dass man geneigt ist, stärker aufzudrücken. Ist der Farbauftrag uneinheitlich, spiegelt sich das im Druck wieder. Mit Übung kann man bestimmt auch mit diesen Walzen ganz gut klarkommen – aber wie gesagt: Als Einsteiger kann man die Gründe für uneinheitliche Druckergebnisse noch nicht gut einschätzen und ist womöglich traurig über ein Ergebnis, das hier zu viel Farbe hat und dort zu wenig. Die Softgummi Walzen hingegen sind ein Traum. Die Farbe lässt sich leicht und gleichmäßig verteilen.
Bei der Reinigung liegen Hartgummi-Walzen zwar vorne, jedoch hat für mich das Druckergebnis Vorrang über dem Reinigen eines Utensils.


Farbe - Wasser oder ölbasiert?
Gestartet habe ich mit großen Tuben wasserbasierter Druckfarbe und diesen Schmincke Linoldruck Farben. Gute bekannte Firma, wird schon was sein, dachte ich – doch weit gefehlt. Noch während des Druckens sind die Farben teilweise angetrocknet und im Sommer bei hohen Temperaturen zu drucken war erst recht die Hölle. Mit viel Druck habe ich versucht, ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Am Ende habe ich mein Papier von der Druckplatte abreißen müssen, da es dran festgetrocknet war. Das war schon ziemlich frustrierend und ich wusste einfach nicht, an welcher Stelle ich einen Fehler mache.
Meine Antwort auf die Frage nach der Beschaffenheit von Linoldruckfarben wird daher immer lauten: Ölbasiert UND waschbar muss Farbe sein. Bei ölbasierten Druckfarben denkst du vielleicht automatisch an eine schwierige Reinigung mit übel riechenden Substanzen? Zum Glück nicht, darauf hätte ich auch keinen Bock 😀 Es gibt die wunderbaren Caligo Safe Wash Relief Ink Farben von Cranfield, die das Beste aus beiden Welten vereinen. Nämlich hervorragende Druckeigenschaften auf der einen Seite und eine sehr einfache Reinigung mit Wasser und Seife auf der anderen Seite.
Schnitzwerkzeuge
Auch hier lautet mein Credo – bitte nicht am falschen Ende sparen! Mit drei verschiedenen Klingengrößen kann man schon sehr viele Funktionen abdecken und sind für ein Starterset wunderbar. Dieses Wechselklingen-Set habe ich während meiner Unizeit verwendet. Ein Graus! Die in Kombination mit einer harten, alten Linolplatte verderben dir sofort den Spaß. Denn eigentlich kann Schnitzen meditativ und entspannt sein. Klar, Schnitzen ist körperlich anstrengend – aber der Unterschied zwischen einem wirklich scharfen Werkzeug und einer Klinge, die nach kurzer Zeit stumpf ist – ist riesig!
Auch für Anfänger sind scharfe Klingen viel sicherer, da man mit ihnen nicht so schnell abrutscht wie mit stumpfen Klingen! Seine Werkzeuge zu beherrschen und ein Gefühl dafür zu haben, steht für sicheres Arbeiten auch an vorderster Stelle – dennoch erfordern die „günstigen Schnitzwerkzeuge“ viel mehr Kontrolle und Erfahrung als die hochwertigen Klingen.


Druck ausüben mit dem Handreiber
Mein erster Handreiber war nicht wirklich für mein Vorhaben geeignet. Den Filzreiber kann man ggf. für kleine Stempelmotive nutzen, für den Linoldruck ist der nichts. Damit kann man nicht den Druck aufbauen, den es benötigt. Stattdessen funktioniert dieser japanische Handreiber seit vielen Jahren wunderbar! Damit macht man zwar nur den ersten Andruck und wechselt dann zu einem Holzlöffel, aber dennoch gehört er zur Routine dazu!
Papier - hier kann man sparen!
Fancy Aquarellpapier oder schweres Büttenpapier mit 300 gsm sehen toll aus, fühlen sich luxuriös an und vermitteln Wertigkeit. Doch für Einsteiger und das Drucken per Hand sind sie nicht unbedingt empfehlenswert.
Um mit solchen schweren, stark texturierten Papieren ein gleichmäßiges Druckergebnis zu erzielen, braucht es deutlich mehr Druck und Geduld. Das kann schnell frustrieren – vor allem, wenn man noch kein Gefühl für Farbe und Druckstärke hat.
Deutlich einfacher sind glatte, leichtere Papiere im Bereich von 130–180 gsm. Diese nehmen die Farbe besser auf und liefern schnell saubere Ergebnisse. Mein persönlicher Favorit ist ein Papier aus der Druckerei, 160 gsm, Typ Design Offset White. Ähnliche Varianten findest du oft unter der Bezeichnung Cartridge Paper.
Natürlich ist Papier auch immer Geschmackssache. Die Wahl hängt stark vom Motiv ab: Einfarbige, florale Designs können auf handgeschöpftem Papier besonders schön wirken und dem Druck eine ganz eigene Note verleihen.
Bist du jedoch noch am Anfang, empfehle ich dir, zunächst ein leicht zu bedruckendes Papier zu wählen. Mit wachsender Erfahrung kannst du dich dann Schritt für Schritt an andere Papiersorten herantasten – bis du dein persönliches Lieblingspapier gefunden hast.

Warum gutes Material keine Geldverschwendung ist
Schlechte Druckresultate können so frustrierend sein. Und auch wenn das Ausprobieren zum Erlernen eines Hobbys dazugehört, brauchen wir alle diese kleinen Erfolgserlebnisse, die uns motivieren, dranzubleiben.
Je öfter wir drucken, desto besser werden wir – aber: Die falschen Produkte können uns die Freude schnell verderben. Wenn Farben nicht richtig decken oder das Werkzeug schlecht in der Hand liegt, verliert man schnell die Lust am Drucken.
Natürlich ist es verständlich, am Anfang sparen zu wollen – gerade, wenn man noch nicht weiß, ob das neue Hobby von Dauer ist. Trotzdem lohnt es sich, in ein paar gute Farben und Werkzeuge zu investieren. Sie machen den Einstieg so viel leichter – und falls du später etwas anderes ausprobieren möchtest, kannst du vieles problemlos weiterverkaufen.
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Und wenn du direkt richtig durchstarten willst:
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